DTOY 2018: Nominierte & Gewinner der Kategorie „Automotive“
In den vergangenen Wochen gab es ja bereits einige Insights zum DTOY 2018, u.A. zu dem Gewinner der Kategorie “Energie” – der SWM, die durch die Plattform München bereits den ersten Schritt zur Single-Sign-On-Lösung rund um die Lebensqualität in München entwickelt haben oder durch unsere Speaker wie Klaus Dittrich, der die Relevanz digitaler Geschäftsmodelle für die Messe München am Beispiel von ISPO.com aufgezeigt hat.
In dieser Woche setzen wir den Fokus auf auf die Gewinner der zweiten Kategorie – Automotive. Nominiert waren neben dem Reifenhersteller Continental auch die Branchengrößen BMW und Daimler. Alles Konzerne die – verglichen mit anderen Konzernen – bereits heute als Vorbilder gelten, da digitale Geschäftsmodelle, Investments und die Beheimatung/Inkubation von und Beteiligungen an Start-Ups bei allen drei Nominierten schon seit Jahren an der Tagesordnung stehen.
Berücksichtigt wurden neben dem aktuellen Stand der Digitalisierung auch Best Practices, mit denen die Nominierten ihre Mitarbeiter und die Infrastruktur für die digitale Zukunft rüsten:
So liegt der Fokus bei Daimler auf Kultur und Mitarbeiter – dabei konzentriert man sich nicht auf Einzelmaßnahmen, sondern treibt durch die Initiative Digital Life die Vernetzung und das Thema Change voran. Durch Authentizität werden Mitarbeiter früh ins Boot geholt und in Prozesse eingebunden, sodass die Frage nach dem “Warum?” bereits frühzeitig geklärt werden kann.
Im Vergleich dazu setzt BMW den Fokus auf die Zusammenarbeit im Netzwerk und die Einbindung von IT und Digitalisierung in jeder Phase. Das bringt einen wahnsinnigen Schub in die Organisation und führt zu effizienteren Prozessen.
Continental, der Gewinner des diesjährigen DTOY’s in der Kategorie “Automotive” verfolgt hingegen einen ganzheitlichen Ansatz, in dem die Effizienz und das Mindset im Unternehmen sowohl durch verhältnismäßig einfache Maßnahmen, wie der unternehmensweiten Implementierung von Office365 zur besseren Zusammenarbeit als auch durch Umdenken im Umgehen mit Fehlertoleranz verbessert werden. Das Unternehmen hat begriffen, dass Digitalisierung nicht nur Sache der Geschäftsführung oder R&D ist, sondern im gesamten Unternehmen etabliert werden muss, um nachhaltigen Erfolg zu liefern: Mitarbeiter werden sehr früh mit ins Boot geholt und durch den ganzen Prozess begleitet, bei Problemen gibt es gibt konkrete Ansprechpartner und flache Hierarchien, sowie die Vernetzung quer durch Teams und die Bildung von lateralen Teams sorgen für die übergreifende Arbeit an Themen, die in Vergangenheit nur über einzelne Kanäle bzw. In einzelnen Departments stattgefunden haben.
Ausgezeichnet wird der Reifenhersteller insbesondere für seinen Wandel zum Mobilitätsanbieter, das konsequente Setzen auf digitale Lösungen und den Fokus auf lifelong learning. Als Zulieferer habe man nicht den direkten Kontakt zum Endkunden und stünde in der Automobilbranche daher auch nicht unter dem großem Druck wie die großen Automobilhersteller. “Umso bemerkenswerter, wie weit man beim Unternehmen aus Hannover sei”, erklärt Prof. Dr. Nettesheim die Entscheidung der Jury.
„Das wichtigste Ziel sei es zukunftsfähig zu bleiben. Dafür setze man auf agile Teams, flache Hierarchien und arbeite an der eigenen Fehlertoleranz für neue Ideen. Das hat bei den Mitarbeitern ein Klima geschaffen, indem Innovation möglich ist und auch mal etwas schief gehen darf“, heißt es auf Seiten Continentals abschließend.
Bild: Paul Knecht/storytile