DTOY 2018: Nominierte & Gewinner der Kategorie „Medien“

In den letzten Wochen haben wir den Digital Transformer of the Year 2018 Revue passieren lassen und die Gewinner in den Kategorien Energie, Automotive und Industrie & Technik noch einmal beleuchtet. Dabei haben wir auch die Erfolgsfaktoren, die zum Gewinn des Awards geführt haben, näher unter die Lupe genommen.

In der Kategorie Medien waren neben der Axel Springer SE, auch die Haufe Group und Gruner + Jahr GmbH nominiert.

„Haben gemerkt, dass man nie aufhören darf, besser werden zu wollen”

Auf die Frage, welche Maßnahmen im Jahr 2018 entscheidend für die Nominierten waren im Rahmen ihrer digitalen Transformation, antworteten diese unterschiedlich:
Während Gruner + Jahr betonte, dass man nie aufhören darf; besser werden zu wollen – aber gleichzeitig immer noch Spaß an der Digitalisierung bewahren muss, setzt Haufe sehr stark auf Netzwerkinitiative. Bei Haufe ginge es nämlich nicht darum die Mitarbeiter mitzunehmen, vielmehr sieht das Unternehmen ein immenses Transformations-Potential in seiner Belegschaft. So gibt es häufig Workshops, die nur von Mitarbeitern getragen werden und eine Fülle von Problemlösungen mit sich bringen – ganz unabhängig von einer Steuerung oder dem Input von Managern.
Der Gewinner des Abends in der Kategorie Medien war jedoch ein anderer: und hieß Axel Springer. Das Unternehmen betonte, dass insbesondere ein sehr starkes Commitment vom Topmanagement für die Digitale Transformation das Unternehmen auszeichne – und das vom mittleren Management in gleicher Weise weitergetragen werde auf die Ebene der Mitarbeiter. So würden die Maßnahmen des Managements auf sehr fruchtbaren Boden fallen.

Die wichtigste Maßnahme in 2018? Die radikale Trennung von Print und Digital!

Gefragt nach der wichtigsten Maßnahme des vergangenen Jahres antwortete Stefan Betzold, Managing Director Digital der BILD-Gruppe – und nun auch Geschäftsführer von SPRING, der neuen digitalen Verlagseinheit von Axel Springer: „Die radikale Trennung von Print und Digital – nicht in der Redaktion, aber im Verlagswesen.“ Der Markt – und vor allem die effiziente Marktbearbeitung – verlange dies, da die Prozesse im Print keine Prozesse seien, die es ähnlich im Digitalen gebe, so Betzold weiter. Erst durch das Zusammenlegen der jeweiligen Print – bzw. Digitalaktivitäten über die Grenzen verschiedener Titel hinweg entstünden und eben gerade nicht um eine Marke herum. Erst jetzt disrupte sich das Unternehmen in seinem Kerngeschäft komplett.
Im Detail bedeutet das, dass die Marken anders aufgestellt und verschiedene Units markenübergreifend zusammengelegt werden, um sich so besser zu fokussieren. Ein Prozess, der schmerze, aber auch viel Energie freisetze.

Zusammenarbeit im Kampf gegen US-Plattformen nötig

Es ist kein Geheimnis, dass man in den Verlagshäusern wettbewerbsorientiert arbeitet. Daher glaubt Stefan Betzold nicht nur, dass die Marken WELT und BILD zusammen wachsen können. Vielmehr sei Kooperation zwischen verschiedenen Verlagshäusern essentiell, um im Kampf gegen US-Plattformen zu bestehen. Denn: Wer heutzutage seine Zielgruppe(n) effizient bedienen möchte, für den führt (in den meisten Fällen) kein Weg an Big Data vorbei. Dabei ist es heute, mehr denn je, von großer Bedeutung, dass die Daten marken- und marktübergreifend gesammelt und zugänglich gemacht werden.